Warum kein warmes Wasser aus der Leitung?
Kein warmes Wasser aus der Leitung? Mögliche Ursachen und gesundheitliche Risiken
Kein warmes Wasser aus dem Hahn – das ist ärgerlich und kann im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Folgen haben. Während ein defekter Durchlauferhitzer oder eine Störung im Warmwasserbereiter die offensichtlichsten Ursachen sind, verbirgt sich hinter dem Problem oft ein tieferliegenderes, möglicherweise gefährlicheres Problem: die Beschaffenheit der Wasserleitungen.
Alte, veraltete Leitungen, insbesondere aus Blei oder verzinnten Kupferleitungen, stellen ein erhebliches Risiko dar. Die Erwärmung des Wassers löst Metalle aus den Rohrleitungen heraus. Während kaltes Wasser diese Metalle in geringerer Konzentration löst und transportiert, steigt die Konzentration bei Erwärmung deutlich an. Das bedeutet: Je heißer das Wasser, desto mehr Blei, Kupfer und andere Metalle gelangen ins Trinkwasser und verunreinigen es.
Die Gesundheitsrisiken sind nicht zu unterschätzen:
-
Blei: Besonders gefährlich ist Blei, da es sich im Körper anreichert und zu neurologischen Schäden, insbesondere bei Kindern und Schwangeren, führen kann. Schon geringe Mengen können die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und zu Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen führen.
-
Kupfer: Obwohl Kupfer ein essentielles Spurenelement ist, kann eine übermäßige Aufnahme zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Leberschäden führen. Langfristige Auswirkungen sind weniger gut erforscht, aber eine dauerhafte Belastung sollte vermieden werden.
-
Weitere Metalle und Verunreinigungen: Neben Blei und Kupfer können sich auch andere Metalle und Ablagerungen im Wasser befinden, die durch die Erwärmung mobilisiert werden und die Wasserqualität negativ beeinflussen. Dies kann zu einem unangenehmen Geschmack oder Geruch des Wassers führen, aber auch zu anderen, weniger sichtbaren Gesundheitsbeeinträchtigungen.
Was tun?
Ist das Warmwasser aus der Leitung trüb, riecht ungewöhnlich oder schmeckt metallisch, sollten Sie umgehend handeln:
-
Wasserprobe analysieren lassen: Ein Wasserlabor kann die Wasserqualität untersuchen und den Gehalt an Schwermetallen feststellen. Dies gibt Aufschluss über das Ausmaß der Verunreinigung.
-
Leitungsanlage überprüfen lassen: Ein Fachmann sollte die Wasserleitungen auf Alter und Zustand untersuchen. Veraltete Leitungen, insbesondere aus Blei, sollten dringend saniert oder ersetzt werden. Eine regelmäßige Überprüfung der Leitungsanlage ist auch bei jüngeren Leitungen sinnvoll, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen.
-
Vorsichtsmaßnahmen treffen: Bis die Ursache geklärt und behoben ist, sollte das Warmwasser nicht zum Trinken oder Kochen verwendet werden. Verwenden Sie stattdessen kaltes Wasser oder abgefülltes Mineralwasser.
Die Gesundheit sollte an erster Stelle stehen. Ein Mangel an warmem Wasser ist zwar ärgerlich, aber die langfristigen gesundheitlichen Folgen einer kontaminierten Wasserversorgung sind weitaus schwerwiegender. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Sicherheit Ihrer Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
#Heizung Defekt#Kein Warmwasser#WasserleitungKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.