Warum kann man keinen richtig langen Schnorchel verwenden?

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Über 35 Zentimetern Länge behindert ein Schnorchel die natürliche Atmung. Der vergrößerte Totraum im langen Schlauch führt zu ineffizientem Gasaustausch und einer anstrengenden, unnatürlichen Atemtechnik, der sogenannten Pendelatmung. Kurze Schnorchel sind daher deutlich komfortabler und sicherer.

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Warum lange Schnorchel keine gute Idee sind

Wer schon einmal schnorcheln war, weiß, wie faszinierend die Unterwasserwelt sein kann. Doch die richtige Ausrüstung ist entscheidend für ein angenehmes und vor allem sicheres Erlebnis. Dabei spielt die Länge des Schnorchels eine wichtige Rolle, denn entgegen der Annahme, länger sei besser, sind kurze Schnorchel deutlich vorteilhafter. Warum also kann man keinen richtig langen Schnorchel verwenden?

Der entscheidende Faktor ist der sogenannte Totraum. Als Totraum bezeichnet man den Bereich des Atemwegs, in dem kein Gasaustausch stattfindet. Beim Schnorcheln umfasst dieser Totraum den Schnorchel selbst. Ein längerer Schnorchel bedeutet also einen größeren Totraum. Bei einem Schnorchel von über 35 Zentimetern Länge wird dieser Totraum so groß, dass er die Atmung signifikant beeinträchtigt.

Was passiert konkret? Bei jedem Atemzug muss zunächst die verbrauchte Luft aus dem langen Schnorchel ausgeatmet werden, bevor frische, sauerstoffreiche Luft die Lunge erreicht. Das führt zu einer ineffizienten Atmung, da ein Teil der frischen Luft wieder ausgeatmet wird, ohne dass Sauerstoff aufgenommen wurde. Der Körper versucht diesen Mangel durch verstärkte Atmung zu kompensieren, was zu einer anstrengenden und unnatürlichen Atemtechnik führt, die als Pendelatmung bezeichnet wird.

Diese Pendelatmung ist nicht nur unangenehm und kräftezehrend, sondern kann auch gefährlich werden. Durch die verstärkte Atmung wird mehr Kohlendioxid abgeatmet, was zu einem Absinken des CO2-Partialdrucks im Blut führen kann. Dies kann Schwindel, Benommenheit und im schlimmsten Fall sogar Bewusstlosigkeit hervorrufen, insbesondere in Kombination mit dem erhöhten Anstrengungsniveau beim Schwimmen.

Kurze Schnorchel minimieren den Totraum und ermöglichen somit eine natürliche und effektive Atmung. Der Kraftaufwand ist geringer, das Schnorchelerlebnis deutlich komfortabler und vor allem sicherer. Die Konzentration kann somit voll und ganz der faszinierenden Unterwasserwelt gewidmet werden, ohne sich Gedanken über die nächste Atemzug machen zu müssen.

Zusätzlich zu den physiologischen Aspekten bieten kurze Schnorchel auch praktische Vorteile. Sie sind handlicher, leichter zu transportieren und weniger anfällig für Beschädigungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Länge des Schnorchels ist kein Indikator für bessere Leistung, sondern kann im Gegenteil die Atmung behindern und die Sicherheit gefährden. Ein kurzer Schnorchel ist die optimale Wahl für ein entspanntes und sicheres Schnorchelerlebnis.