Warum ist mir in der Nacht so kalt?

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Nachtschweiß und nächtliche Kälte hängen oft mit mehr als nur der Raumtemperatur zusammen. Ein beeinträchtigtes Wärmegefühl, unzureichende Durchblutung oder auch psychische Faktoren wie Stress können die gefühlte Kälte verstärken und einen erholsamen Schlaf verhindern. Die Ursachen sind vielfältig und bedürfen genauerer Betrachtung.

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Frieren in der Nacht: Mehr als nur eine kalte Decke

Nachts frieren, obwohl die Bettdecke eigentlich warm genug ist? Dieses Problem kennen viele und oft steckt mehr dahinter als nur eine zu niedrige Raumtemperatur. Ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren kann dazu führen, dass wir nachts frieren, selbst wenn unser Partner neben uns wohlig schlummert. Von physiologischen Prozessen über hormonelle Schwankungen bis hin zu psychischen Belastungen – die Ursachen sind vielfältig und erfordern eine genauere Betrachtung.

Der Körper im Ruhemodus: Nachts fährt unser Körper herunter, der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Körpertemperatur sinkt ab. Diese natürliche Absenkung ist wichtig für einen erholsamen Schlaf, kann aber auch dazu führen, dass wir empfindlicher auf Kälte reagieren. Besonders in den frühen Morgenstunden, wenn die Körpertemperatur ihren Tiefpunkt erreicht, ist das Frieren verstärkt wahrnehmbar.

Durchblutung und Wärmeverteilung: Eine gute Durchblutung ist entscheidend für die Wärmeverteilung im Körper. Faktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder bestimmte Erkrankungen können die Durchblutung, insbesondere in den Extremitäten, beeinträchtigen. Kalte Hände und Füße sind die Folge, und das Frieren kann sich auf den gesamten Körper ausdehnen.

Hormonelles Ungleichgewicht: Hormonelle Schwankungen, beispielsweise während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, können das Temperaturempfinden beeinflussen. Auch Schilddrüsenprobleme können zu verstärktem Kälteempfinden führen.

Stress und psychische Belastung: Psychischer Stress wirkt sich auf vielfältige Weise auf unseren Körper aus. Angstzustände und Depressionen können das vegetative Nervensystem beeinflussen und so zu einer verstärkten Kälteempfindung führen. Auch Schlafstörungen, die oft mit Stress einhergehen, verstärken das Problem, da der Körper nicht ausreichend in die Tiefschlafphase gelangt, in der die Körpertemperatur am niedrigsten ist.

Medikamente und Krankheiten: Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Betablocker, können als Nebenwirkung ein Kältegefühl hervorrufen. Auch einige Krankheiten, wie Anämie oder Diabetes, können das Temperaturempfinden beeinflussen.

Was tun gegen nächtliches Frieren?

  • Raumtemperatur optimieren: Eine Raumtemperatur von 16-18°C im Schlafzimmer ist ideal.
  • Zwiebelprinzip beim Schlafen: Mehrere dünne Schichten Kleidung wärmen besser als eine dicke.
  • Warme Füße: Dicke Socken oder eine Wärmflasche helfen kalten Füßen vorzubeugen.
  • Ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung.
  • Entspannungstechniken: Stressreduktion durch Yoga, Meditation oder autogenes Training kann helfen.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen.
  • Bei anhaltenden Beschwerden: Einen Arzt aufsuchen, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.

Nächtliches Frieren kann viele Ursachen haben. Wer regelmäßig unter starkem Kälteempfinden leidet, sollte einen Arzt konsultieren, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einzuleiten. Oftmals lassen sich die Beschwerden mit einfachen Maßnahmen lindern und einem erholsamen Schlaf steht nichts mehr im Wege.