Warum gerate ich beim Kraulen außer Atem?
Warum gerate ich beim Kraulen außer Atem? Der Schlüssel liegt im Ausatmen.
Viele Kraulschwimmer kennen das Problem: Nach wenigen Bahnen brennt die Lunge, die Atmung wird hektisch und das Schwimmvergnügen leidet. Oft wird vermutet, man bekäme nicht genügend Luft. Doch die eigentliche Ursache für Atemnot beim Kraulen liegt meist nicht im Einatmen, sondern im unzureichenden Ausatmen.
Effizientes Kraulen ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Armzug, Beinschlag und Atmung. Der Fokus liegt oft auf der korrekten Armtechnik und dem kräftigen Beinschlag. Die Atmung wird dabei vernachlässigt und häufig nur als notwendiges Übel betrachtet. Dabei ist gerade die richtige Atemtechnik der Schlüssel zu einem entspannten und ausdauernden Kraulstil.
Der häufigste Fehler: Man hält die Luft an, anstatt sie vollständig unter Wasser auszuatmen. Dadurch sammelt sich Kohlendioxid (CO2) in der Lunge an. Dieses CO2 löst den Atemreiz aus und führt zu dem Gefühl der Atemnot. Der Körper signalisiert so dringend den Bedarf, das “verbrauchte” Atemgas loszuwerden.
Das Problem verstärkt sich zusätzlich, da durch das Luftanhalten im Brustkorb ein Auftrieb entsteht, der die Wasserlage verschlechtert und den Wasserwiderstand erhöht. Dies führt zu einem erhöhten Kraftaufwand und damit zu noch schnellerer Ermüdung.
Der Schlüssel zur Lösung: Kontinuierliches und vollständiges Ausatmen ins Wasser.
Sobald das Gesicht ins Wasser eintaucht, sollte sofort mit dem Ausatmen begonnen werden. Ideal ist ein gleichmäßiges und kontrolliertes Ausblasen durch Mund und Nase, bis der Kopf sich wieder zum nächsten Atemzug dreht. Dies hat mehrere Vorteile:
- Platz für frischen Sauerstoff: Durch das vollständige Ausatmen wird die Lunge von CO2 befreit und schafft Platz für den nächsten Atemzug.
- Entspanntere Atmung: Die bewusste Ausatmung beruhigt den Atemrhythmus und verhindert hektische Atemzüge.
- Bessere Wasserlage: Durch das Ausatmen sinkt der Brustkorb tiefer ins Wasser, wodurch die Wasserlage verbessert und der Wasserwiderstand verringert wird.
- Mehr Energie: Der geringere Wasserwiderstand und die entspanntere Atmung sparen Energie und erhöhen die Ausdauer.
Übung macht den Meister:
Um das Ausatmen unter Wasser zu trainieren, bieten sich verschiedene Übungen an:
- Blasen machen: Üben Sie das Ausatmen durch Mund und Nase, indem Sie im flachen Wasser stehen und “blasen” machen. Variieren Sie dabei die Intensität des Ausatmens.
- Ausatmen beim Gleiten: Strecken Sie sich im Wasser aus und gleiten Sie mit dem Gesicht im Wasser. Konzentrieren Sie sich dabei auf das gleichmäßige Ausatmen.
- Ausatmen beim Kraulen mit Schwimmbrett: Konzentrieren Sie sich beim Kraulen mit Schwimmbrett ausschließlich auf die Atmung und das kontinuierliche Ausatmen.
Integrieren Sie diese Übungen regelmäßig in Ihr Schwimmtraining. Sie werden schnell merken, wie sich Ihre Atmung verbessert und Sie entspannter und ausdauernder kraulen können. Der Schlüssel zu einem angenehmen und effizienten Kraulschwimmerlebnis liegt im Ausatmen – nicht im Einatmen.
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