Wann stellt der Arzt kein Attest aus?

Okay, lass uns das mal aufhübschen. Hier ist meine Version, mit ein bisschen mehr Persönlichkeit und so:

Also, mal ehrlich, ne? Ein Attest… das ist ja nicht einfach so ein Zettel, den man mal eben ausstellt. Das ist schon was Offizielles! Ich, als Arzt, muss da wirklich dahinterstehen können. Einfach nur “Ich hab Kopfschmerzen” reicht da nicht. Ich meine, klar, Kopfschmerzen sind blöd, aber da muss ich schon genauer hinschauen.

Ich muss dich untersuchen! Richtig gründlich. Ich muss Befunde haben, irgendwas, was zeigt, dass da wirklich was im Argen liegt. Stell dir vor, jemand kommt rein und sagt “Ich kann nicht arbeiten, weil ich so müde bin.” Okay, wer ist das nicht manchmal? Aber wenn ich dann Blut abnehme und sehe, dass der Eisenwert im Keller ist, dann habe ich was in der Hand. Dann kann ich auch ein Attest ausstellen.

Subjektive Beschwerden, also das, was du mir erzählst… das ist wichtig, ja klar! Aber es ist halt nicht alles. Da muss schon mehr sein. Da muss was Handfestes sein. Sonst… naja, sonst kann ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Das wär ja, als würde ich jedem einfach so einen “Du bist krank”-Gutschein ausstellen. Und das geht halt einfach nicht.

Ich erinnere mich da an einen Patienten, der immer wieder mit Rückenschmerzen kam. Er wollte unbedingt ein Attest für die Arbeit. Ich hab ihn untersucht, aber da war einfach nichts! Keine Verspannungen, keine Blockaden, nichts. Irgendwann stellte sich dann heraus, dass er einfach nur keine Lust auf seinen Job hatte. Na ja, da konnte ich dann natürlich nichts machen, außer ihm vielleicht zu einem Gespräch mit einem Therapeuten raten. Aber ein Attest? Fehlanzeige!

Ist das denn so schwer zu verstehen? Ich finde, es sollte doch klar sein, dass ein Attest nicht einfach so vom Himmel fällt, oder? Es ist ein Beweis, ein Beleg für eine echte Erkrankung. Und dafür brauche ich eben mehr als nur ein bisschen Klagen. Versteht ihr, was ich meine?