Wann sollte man kein Diclofenac nehmen?

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Bei anhaltend erhöhten oder sich verschlechternden Leberwerten ist Diclofenac umgehend abzusetzen. Auch bei Anzeichen einer Lebererkrankung oder dem Auftreten von Begleiterscheinungen wie Eosinophilie oder Hautausschlag ist die Einnahme zu beenden, um potentielle Schäden zu vermeiden. Eine ärztliche Abklärung ist in solchen Fällen unerlässlich.

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Diclofenac: Wann ist Vorsicht geboten und wann sollte man es nicht einnehmen?

Diclofenac, ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), findet breite Anwendung zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen, beispielsweise bei Arthrose, Rheumatoider Arthritis, Rückenschmerzen und Menstruationsbeschwerden. Seine Wirksamkeit ist unbestritten, jedoch birgt der Einsatz auch Risiken, die eine sorgfältige Abwägung und in manchen Fällen den Verzicht auf Diclofenac notwendig machen. Dieser Artikel beleuchtet wichtige Situationen, in denen die Einnahme von Diclofenac kontraindiziert oder zumindest kritisch zu hinterfragen ist.

Absolute Kontraindikationen – Diclofenac sollte unter keinen Umständen eingenommen werden bei:

  • Überempfindlichkeit: Besteht eine bekannte Allergie gegen Diclofenac oder andere NSAR (z.B. Ibuprofen, Naproxen), ist die Einnahme strikt verboten. Auch Kreuzreaktionen mit anderen Substanzen sind möglich. Allergische Reaktionen können von milden Hautreaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks reichen.
  • Aktive peptische Ulkuskrankheit: Diclofenac kann die Magenschleimhaut reizen und bestehende Geschwüre verschlimmern oder neue hervorrufen. Bei aktiver Magengeschwür- oder Zwölffingerdarmgeschwürerkrankung ist die Einnahme daher absolut kontraindiziert.
  • Schwere Herzinsuffizienz: Diclofenac kann die Flüssigkeitsansammlung im Körper verstärken und die Herzleistung beeinträchtigen. Bei schwerer Herzinsuffizienz ist die Einnahme daher gefährlich.
  • Schwere Niereninsuffizienz: Die Ausscheidung von Diclofenac erfolgt über die Nieren. Bei schwerer Nierenfunktionsstörung kann sich der Wirkstoff im Körper anreichern und zu weiteren Schäden führen.
  • Schwere Leberfunktionsstörung: Ähnlich wie bei der Niereninsuffizienz kann eine schwere Lebererkrankung die Ausscheidung von Diclofenac beeinträchtigen und zu einer toxischen Ansammlung im Körper führen. Bei anhaltend erhöhten oder sich verschlechternden Leberwerten ist Diclofenac umgehend abzusetzen. Auch bei Anzeichen einer Lebererkrankung oder dem Auftreten von Begleiterscheinungen wie Eosinophilie (erhöhte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen) oder Hautausschlag ist die Einnahme sofort zu beenden und ein Arzt aufzusuchen.
  • Vorbestehende Blutungsstörungen: Diclofenac kann die Blutgerinnung beeinflussen und das Blutungsrisiko erhöhen. Bei bestehenden Blutungsstörungen oder der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten ist Vorsicht geboten und eine ärztliche Beratung unerlässlich.
  • Letztes Trimester der Schwangerschaft: Die Einnahme von Diclofenac im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte vermieden werden, da es zu Komplikationen beim Fetus führen kann.

Relative Kontraindikationen – Die Einnahme sollte kritisch geprüft und nur nach sorgfältiger Abwägung mit einem Arzt erfolgen bei:

  • Altersabhängige Veränderungen: Ältere Menschen reagieren oft empfindlicher auf die Nebenwirkungen von Diclofenac.
  • Gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente: Interaktionen mit anderen Medikamenten, insbesondere anderen NSAR, blutverdünnenden Medikamenten oder bestimmten Herzmedikamenten, sind möglich.
  • Bestehende Erkrankungen der Atemwege: Diclofenac kann Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern.
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diclofenac kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.

Fazit:

Diclofenac ist ein wirksames Medikament, dessen Anwendung jedoch mit Risiken verbunden ist. Eine sorgfältige Indikationsstellung durch einen Arzt ist unerlässlich. Bei Auftreten von Nebenwirkungen oder Verschlechterung des Gesundheitszustands ist die Einnahme sofort abzubrechen und ärztlicher Rat einzuholen. Selbstmedikation ist hier besonders gefährlich. Dieser Artikel ersetzt nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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