Wann macht man eine Oberkörperhochlagerung?

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Die Oberkörperhochlagerung erleichtert die Atmung bei Pflegebedürftigen. Durch Anheben des Oberkörpers, meist mithilfe eines verstellbaren Pflegebettes, wird der Druck auf die Lunge reduziert. Dies kann in einem Winkel von 45 bis 90 Grad erfolgen, je nach Bedarf und Komfort des Patienten. Die Positionierung optimiert die Sauerstoffaufnahme und fördert das Wohlbefinden.

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Oberkörperhochlagerung: Wann sie indiziert ist und was sie bewirkt

Die Oberkörperhochlagerung ist eine bewährte pflegerische Maßnahme, die in verschiedenen Situationen zur Anwendung kommt. Sie dient primär der Verbesserung der Atmung und des allgemeinen Wohlbefindens von Patienten, insbesondere bei eingeschränkter Mobilität oder bestimmten gesundheitlichen Problemen. Doch wann genau ist diese Lagerungstechnik indiziert und welche positiven Effekte sind zu erwarten?

Indikationen für die Oberkörperhochlagerung

Die Oberkörperhochlagerung ist nicht für jeden Patienten geeignet, sondern wird gezielt in bestimmten Situationen eingesetzt. Zu den häufigsten Indikationen gehören:

  • Atemnot und respiratorische Erkrankungen: Bei Erkrankungen wie COPD, Asthma, Lungenentzündung oder Herzinsuffizienz kann die Oberkörperhochlagerung die Atmung erleichtern. Durch die aufrechte Position wird die Lunge entlastet, die Atemmuskulatur kann effektiver arbeiten und die Sauerstoffaufnahme verbessert sich.

  • Schluckbeschwerden (Dysphagie): Bei Patienten mit Schluckbeschwerden kann die aufrechte Position das Risiko des Verschluckens reduzieren, da die Schwerkraft das Schlucken unterstützt.

  • Refluxerkrankung (GERD): Die Oberkörperhochlagerung kann helfen, das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre zu verhindern oder zu reduzieren, was die Symptome von Sodbrennen lindern kann.

  • Ödeme im Oberkörperbereich: Durch die Erhöhung des Oberkörpers kann der venöse Rückfluss verbessert werden, was dazu beitragen kann, Schwellungen im Kopf- und Halsbereich zu reduzieren.

  • Postoperative Phase: Nach bestimmten Operationen, insbesondere im Bereich des Brustkorbs oder des Abdomens, kann die Oberkörperhochlagerung die Atmung erleichtern und den Druck auf die Operationswunde verringern.

  • Bewusstseinsstörungen: Bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen kann die Oberkörperhochlagerung das Risiko der Aspiration (Einatmen von Fremdkörpern in die Lunge) reduzieren.

Wirkungsweise und Vorteile

Die Oberkörperhochlagerung entfaltet ihre positiven Effekte durch verschiedene Mechanismen:

  • Entlastung der Atemmuskulatur: Die aufrechte Position erleichtert die Arbeit der Atemmuskulatur, insbesondere des Zwerchfells.
  • Verbesserung der Lungenbelüftung: Die Lunge kann sich besser ausdehnen, was die Sauerstoffaufnahme verbessert.
  • Reduktion des venösen Rückflusses zum Herzen: Dies kann die Belastung des Herzens verringern, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
  • Förderung der Drainage von Sekreten: Die aufrechte Position kann helfen, Schleim aus den Atemwegen zu lösen und abzuhusten.
  • Verbesserung des Wohlbefindens: Viele Patienten empfinden die Oberkörperhochlagerung als angenehm und erleichternd, was ihr allgemeines Wohlbefinden steigert.

Wichtige Aspekte bei der Durchführung

  • Individuelle Anpassung: Der Winkel der Oberkörperhochlagerung sollte individuell an die Bedürfnisse und den Komfort des Patienten angepasst werden. In der Regel liegt er zwischen 30 und 90 Grad.
  • Druckentlastung: Achten Sie darauf, Druckstellen zu vermeiden, insbesondere im Bereich des Steißbeins und der Fersen. Verwenden Sie gegebenenfalls spezielle Lagerungshilfsmittel.
  • Regelmäßige Positionswechsel: Um das Risiko von Dekubitus (Druckgeschwüren) zu minimieren, sollten Sie den Patienten regelmäßig umlagern.
  • Beobachtung des Patienten: Beobachten Sie den Patienten auf Anzeichen von Unbehagen, Atemnot oder anderen Komplikationen.
  • Dokumentation: Dokumentieren Sie die durchgeführte Maßnahme, den Winkel der Lagerung und die Reaktion des Patienten.

Fazit

Die Oberkörperhochlagerung ist eine wertvolle pflegerische Maßnahme, die in vielen Situationen zur Verbesserung der Atmung und des Wohlbefindens von Patienten beitragen kann. Es ist jedoch wichtig, die Indikationen und Kontraindikationen zu beachten und die Maßnahme individuell an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Durch eine sorgfältige Durchführung und Beobachtung können Komplikationen vermieden und die positiven Effekte maximiert werden.