Wann ist es häufiges Wasserlassen?
Häufiger Harndrang äußert sich in mehr als sieben bis zehn Toilettengängen innerhalb von sieben Stunden, trotz moderater Flüssigkeitsaufnahme von etwa zwei Litern. Ursachen hierfür können vielfältig sein, wobei Harnwegsinfekte oder Blasenreizungen oft eine Rolle spielen. Betroffene sollten dies ärztlich abklären lassen, um die genaue Ursache zu ermitteln.
Wann spricht man von häufigem Wasserlassen?
Der Gang zur Toilette gehört zu unseren alltäglichen Bedürfnissen. Doch wann wird aus normalem Harndrang ein Problem, das ärztlich abgeklärt werden sollte? Ein erhöhter Harndrang kann verschiedene Ursachen haben und sollte nicht leichtfertig abgetan werden. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte und gibt Orientierung.
Häufiges Wasserlassen, medizinisch auch Pollakisurie genannt, ist nicht allein über die Anzahl der Toilettengänge definiert. Es geht um ein subjektives Empfinden, bei dem der Drang zu urinieren als störend und übermäßig empfunden wird, insbesondere im Verhältnis zur aufgenommenen Flüssigkeitsmenge. Als grobe Richtlinie gilt: Wer mehr als acht Mal innerhalb von 24 Stunden auf die Toilette muss und dabei etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nimmt, könnte von häufigem Wasserlassen betroffen sein. Nachts sollten nicht mehr als ein bis zwei Toilettengänge notwendig sein (Nykturie).
Die individuellen Unterschiede sind jedoch groß. Faktoren wie Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität und die individuellen Trinkgewohnheiten spielen eine Rolle. So ist beispielsweise bei Schwangeren ein erhöhter Harndrang aufgrund des Drucks auf die Blase normal. Auch ältere Menschen müssen aufgrund altersbedingter Veränderungen der Blasenfunktion häufiger zur Toilette.
Folgende Ursachen können hinter häufigem Wasserlassen stecken:
- Harnwegsinfekte: Bakterien in der Harnröhre oder Blase führen zu Entzündungen und Reizungen, die den Harndrang verstärken. Begleitend können Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen auftreten.
- Blasenentzündung (Zystitis): Ähnlich wie bei Harnwegsinfekten kommt es zu einer Entzündung der Blasenschleimhaut, die mit häufigem Harndrang, Schmerzen und oft auch trübem Urin einhergeht.
- Reizblase (Overactive Bladder, OAB): Hierbei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Blase, die zu unkontrollierbarem Harndrang führt, auch wenn die Blase noch nicht gefüllt ist.
- Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH): Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata auf die Harnröhre drücken und den Urinabfluss behindern, was zu häufigem Harndrang, insbesondere nachts, führt.
- Diabetes: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass der Körper versucht, den überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden, was den Harndrang erhöht.
- Neurologische Erkrankungen: Schädigungen des Nervensystems, beispielsweise durch Multiple Sklerose oder einen Schlaganfall, können die Blasenfunktion beeinträchtigen.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Diuretika (Wassertabletten), können den Harndrang verstärken.
- Psychische Faktoren: Stress, Angst und Nervosität können ebenfalls zu häufigem Wasserlassen führen.
Wann zum Arzt?
Anhaltender Harndrang, der mit Schmerzen, Brennen, Fieber, Blut im Urin oder anderen Beschwerden einhergeht, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Auch wenn der Harndrang die Lebensqualität beeinträchtigt und die gewohnten Aktivitäten einschränkt, ist ein Arztbesuch ratsam. Der Arzt kann die Ursache des häufigen Wasserlassens diagnostizieren und eine geeignete Therapie einleiten.
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.
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