Sind Kälte Getränke gut fürs Herz?
Bei akutem Herzrasen kann ein eiskaltes, kohlensäurehaltiges Getränk überraschend helfen. Der BDI erklärt, dass das rasche Herunterspülen eine Art Schreckreaktion auslösen kann, die den Herzschlag verlangsamt. Dieser simple Trick sollte jedoch nicht als Ersatz für eine ärztliche Untersuchung bei wiederholten oder schweren Episoden betrachtet werden.
Kältegetränke und das Herz: Mythos oder Methode?
Die Behauptung, kalte Getränke seien gut fürs Herz, ist weit verbreitet, aber wissenschaftlich nur bedingt belegt. Während ein eiskaltes Getränk bei akutem Herzrasen tatsächlich eine kurzfristige Linderung verschaffen kann, sollten wir die zugrundeliegenden Mechanismen und Grenzen dieser Methode verstehen.
Der oft genannte Effekt beruht auf dem Schockeffekt: Der plötzliche Kältereiz auf die Schleimhäute des Mund- und Rachenraums löst eine reflektorische Reaktion des vegetativen Nervensystems aus. Diese Reaktion kann zu einer Verlangsamung des Herzschlags führen. Insbesondere kohlensäurehaltige Getränke verstärken diesen Effekt möglicherweise durch die zusätzliche Reizwirkung der Kohlensäure. Man könnte diesen Effekt mit einer Art “kalten Dusche” für den Körper vergleichen, die kurzzeitig den Kreislauf reguliert.
Wichtig ist jedoch: Dieser Effekt ist nur von begrenzter Dauer und wirkt vor allem bei leichten und vorübergehenden Episoden von Herzrasen. Bei schweren oder anhaltenden Beschwerden, regelmäßigen Herzrhythmusstörungen oder anderen Herz-Kreislauf-Problemen ist ein eiskaltes Getränk absolut keine geeignete Behandlung. Es ersetzt in keiner Weise eine gründliche ärztliche Abklärung und Therapie.
Die Einnahme kalter Getränke, selbst bei akutem Herzrasen, birgt auch Risiken:
- Zahnprobleme: Die Kälte kann empfindliche Zähne belasten und bestehende Probleme verschlimmern.
- Verdauungsbeschwerden: Kalte Getränke können bei empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
- Gefahr der Unterkühlung: Im Extremfall, bei bereits bestehender Unterkühlung, kann die zusätzliche Kälte den Zustand verschlechtern.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein eiskaltes, kohlensäurehaltiges Getränk kann bei leichtem und kurzfristigem Herzrasen als Notfallmaßnahme einen kurzzeitigen Linderungseffekt erzielen, basierend auf dem reflektorischen Kälteschock. Dies sollte jedoch nicht als Therapie verstanden werden. Bei wiederkehrenden oder schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Die Selbstbehandlung mit kalten Getränken kann gefährlich sein und die Diagnose und Therapie von ernsthaften Herzerkrankungen verzögern. Vertrauen Sie bei Herzbeschwerden immer auf den Rat eines medizinischen Fachpersonals.
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