Können Männer die Tage bekommen?

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Auch wenn sich viele hormonelle Prozesse auf Frauen beziehen, prägen Hormone ebenso Männer. Es existiert nicht nur ein weiblicher Zyklus, sondern auch ein männlicher Hormonzyklus. Dieser verläuft allerdings deutlich kürzer und dauert nur einen Tag.

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Können Männer Tage bekommen? Ein Blick auf den männlichen Hormonzyklus

Die landläufige Vorstellung von “Tagen bekommen” ist eng mit dem weiblichen Menstruationszyklus und den damit verbundenen hormonellen Schwankungen und körperlichen Veränderungen verbunden. Männer menstruieren nicht, da ihnen die dafür notwendigen Organe und hormonellen Prozesse fehlen. Die Frage, ob Männer “Tage” bekommen, lässt sich also mit einem klaren Nein beantworten, zumindest wenn man unter “Tagen” die Menstruation versteht.

Dennoch unterliegen auch Männer hormonellen Schwankungen, die einem bestimmten Rhythmus folgen. Anders als beim weiblichen Zyklus, der durchschnittlich 28 Tage dauert, vollzieht sich der männliche Hormonzyklus innerhalb von 24 Stunden. Man spricht daher auch vom circadianen Rhythmus der männlichen Hormone.

Im Zentrum dieses Zyklus steht das Testosteron, das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Der Testosteronspiegel ist morgens am höchsten und sinkt im Laufe des Tages ab, um nachts den niedrigsten Wert zu erreichen. Diese Schwankungen können sich auf verschiedene Aspekte des männlichen Wohlbefindens auswirken, darunter:

  • Energielevel und Stimmung: Ein hoher Testosteronspiegel wird mit erhöhter Energie, Antrieb und positiver Stimmung in Verbindung gebracht. Umgekehrt können niedrige Testosteronwerte zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen führen.
  • Libido und sexuelle Funktion: Testosteron spielt eine entscheidende Rolle für die Libido und die sexuelle Leistungsfähigkeit. Schwankungen des Testosteronspiegels können sich daher auch auf das sexuelle Verlangen und die Erektionsfähigkeit auswirken.
  • Kognitive Fähigkeiten: Studien legen nahe, dass Testosteron auch Einfluss auf kognitive Funktionen wie Konzentration, Gedächtnis und räumliches Denken hat.
  • Muskelaufbau und -erhalt: Testosteron fördert den Muskelaufbau und -erhalt. Schwankungen des Testosteronspiegels können daher auch Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit haben.

Obwohl diese täglichen Schwankungen des Testosteronspiegels beim Mann existieren, sind sie in ihrer Ausprägung und ihren Auswirkungen deutlich subtiler als die hormonellen Veränderungen im weiblichen Menstruationszyklus. Von “Tagen bekommen” im Sinne der weiblichen Menstruation kann beim Mann also keine Rede sein. Der Begriff “männliche Periode” wird zwar gelegentlich umgangssprachlich verwendet, ist aber medizinisch nicht korrekt und kann zu Missverständnissen führen.

Es ist wichtig zu betonen, dass auch andere Faktoren neben dem circadianen Rhythmus den Testosteronspiegel beeinflussen können, darunter Alter, Stress, Schlaf, Ernährung und körperliche Aktivität. Bei anhaltenden Beschwerden oder starken Stimmungsschwankungen sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Ursachen abzuklären.