Kann man als PTA eine Apotheke leiten?

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Als Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) leitest du die Apotheke unter der Verantwortung eines Apothekers. Du berätst Patienten, verabreichst Medikamente und stellst sie bei Bedarf her. Die Berufsaussichten für PTA sind hervorragend, da Apotheken ein fester Bestandteil des Gesundheitssystems bleiben werden.

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PTA und Apothekenleitung: Verantwortung, Aufgaben und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Frage, ob eine Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) eine Apotheke leiten kann, lässt sich kurz und prägnant beantworten: Nein, im eigentlichen Sinne nicht. Eine PTA kann keine Apotheke eigenständig betreiben und die volle Verantwortung dafür übernehmen. Die Leitung einer öffentlichen Apotheke obliegt gemäß Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) ausschließlich einem approbierten Apotheker.

Die oben genannte Aussage, eine PTA leite die Apotheke “unter der Verantwortung eines Apothekers”, trifft den Kern der Sache. Die PTA kann zwar in hohem Maße die operative Führung einer Apotheke übernehmen und viele Aufgaben eigenständig erledigen – von der Beratung der Kunden über die Rezeptur und die Herstellung von Arzneimitteln bis hin zur Lagerverwaltung und der Mitarbeiterführung – aber die letzte Verantwortung liegt immer beim Apotheker.

Dieser ist für die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften, die Qualitätssicherung, die Arzneimittelsicherheit und die wirtschaftliche Führung der Apotheke verantwortlich. Er haftet persönlich und uneingeschränkt für alle Vorgänge in der Apotheke. Die PTA arbeitet als angestellte Fachkraft unter seiner Aufsicht und Weisung.

Die Rolle der PTA in der Apothekenführung:

Trotz der fehlenden Leitungsbefugnis kann eine PTA eine entscheidende Rolle in der täglichen Führung einer Apotheke spielen. In Abhängigkeit von der Größe der Apotheke und der delegierten Aufgaben kann sie beispielsweise folgende Verantwortlichkeiten übernehmen:

  • Mitarbeiterführung: Eine erfahrene PTA kann jüngere PTA-Kollegen oder Auszubildende anleiten und betreuen.
  • Prozessoptimierung: Durch ihr Fachwissen kann sie Abläufe in der Apotheke effizienter gestalten.
  • Kundenberatung: Sie ist der erste Ansprechpartner für die Kunden und trägt maßgeblich zur Kundenbindung bei.
  • Rezeptur: Sie stellt Arzneimittel nach ärztlicher Verordnung her.
  • Lagerverwaltung: Sie überwacht den Warenbestand und bestellt neue Medikamente.

Fazit:

Eine PTA kann zwar im operativen Geschäft eine Apotheke maßgeblich mitgestalten und führen, jedoch niemals eigenständig und im rechtlichen Sinne. Die Verantwortung für den Betrieb einer Apotheke und die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen liegt immer und ausschließlich beim approbierten Apotheker. Die PTA ist ein unverzichtbarer Teil des Apothekenteams und trägt durch ihr Fachwissen und ihr Engagement zum Erfolg der Apotheke bei, arbeitet aber immer unter der Aufsicht und Verantwortung des Apothekers. Die Tätigkeitsfelder einer PTA sind vielfältig und bieten gute Berufsaussichten, jedoch beschränkt sich die Leitung einer Apotheke stets auf den Apotheker.