Ist es möglich, den Orthopäden in einem Quartal zu wechseln?

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Ein Orthopäde lässt sich als Kassenpatient im laufenden Quartal nicht ohne Weiteres wechseln. Ein Vertrauensbruch oder ein ähnlich gewichtiger Grund ist dafür erforderlich. Andernfalls ist man an den gewählten Arzt für die drei Monate gebunden. Ein unbegründeter Wechsel ist somit nicht vorgesehen.

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Orthopädenwechsel im Quartal: Geht das überhaupt und was muss ich beachten?

Die Entscheidung für einen bestimmten Arzt ist oft Vertrauenssache. Gerade bei Fachärzten wie Orthopäden, bei denen man möglicherweise eine längere Behandlung oder spezifische Expertise benötigt, ist ein gutes Verhältnis wichtig. Doch was passiert, wenn man feststellt, dass die “Chemie” einfach nicht stimmt oder man mit der Behandlung unzufrieden ist? Kann man den Orthopäden mitten im Quartal wechseln, wenn man als Kassenpatient unterwegs ist?

Die Antwort ist nicht ganz einfach und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Als Kassenpatient ist man für die Dauer eines Quartals an den gewählten Arzt gebunden. Dies dient der Steuerung der Patientenströme und der Abrechnung mit den Krankenkassen. Ein leichter, unbegründeter Wechsel ist somit nicht ohne Weiteres möglich.

Warum ist ein Quartalswechsel grundsätzlich nicht vorgesehen?

Das System der Quartalsbindung soll verhindern, dass Patienten wahllos von Arzt zu Arzt springen. Die Krankenkassen zahlen pro Quartal eine Pauschale für die Behandlung eines Patienten an den Arzt. Würde man den Arzt beliebig oft wechseln können, gäbe es Probleme bei der Abrechnung und Planung für die Praxen.

Wann ist ein Wechsel des Orthopäden innerhalb eines Quartals möglich?

Es gibt allerdings Ausnahmen, die einen Wechsel auch während des laufenden Quartals rechtfertigen können. Dazu gehören:

  • Vertrauensbruch: Wenn das Vertrauensverhältnis zum Arzt nachhaltig gestört ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Arzt unprofessionell handelt, falsche Diagnosen stellt oder die Schweigepflicht verletzt.
  • Schwerwiegende Behandlungsfehler: Liegt ein klarer Behandlungsfehler vor, der nachweislich zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes geführt hat, ist ein Wechsel verständlich.
  • Umzug: Wenn man umzieht und der bisherige Orthopäde nicht mehr erreichbar ist.
  • Empfehlung eines anderen Arztes: Wenn ein anderer Arzt (z.B. der Hausarzt) aus medizinischen Gründen einen Wechsel zu einem anderen Orthopäden empfiehlt.
  • Praxisschließung oder Weggang des Arztes: Wenn der behandelnde Arzt die Praxis schließt oder diese verlässt.

Was muss ich tun, um den Orthopäden im Quartal zu wechseln?

  1. Gespräch mit dem Arzt: Suchen Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem bisherigen Orthopäden. Vielleicht lassen sich Missverständnisse ausräumen oder Probleme beheben. Schildern Sie Ihre Bedenken und erklären Sie, warum Sie einen Wechsel in Erwägung ziehen.
  2. Dokumentation: Dokumentieren Sie alle Vorfälle, die zu Ihrem Wunsch nach einem Wechsel geführt haben. Notieren Sie sich Datum, Uhrzeit und Details der Gespräche und Behandlungen.
  3. Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse: Informieren Sie Ihre Krankenkasse über die Situation. Erklären Sie Ihre Gründe für den geplanten Wechsel und legen Sie gegebenenfalls Beweise (z.B. ärztliche Empfehlungen) vor. Die Krankenkasse kann Ihnen helfen, den Wechsel zu genehmigen.
  4. Überweisung: In manchen Fällen kann eine Überweisung von Ihrem Hausarzt an den neuen Orthopäden den Wechsel erleichtern. Fragen Sie Ihren Hausarzt nach dieser Möglichkeit.
  5. Erklärung beim neuen Orthopäden: Erklären Sie dem neuen Orthopäden Ihre Situation und die Gründe für den Wechsel. Dies hilft ihm, sich ein Bild von Ihrer Krankengeschichte zu machen.

Was passiert, wenn der Wechsel nicht genehmigt wird?

Wenn Ihre Krankenkasse den Wechsel innerhalb des Quartals nicht genehmigt, müssen Sie in der Regel bis zum Beginn des nächsten Quartals warten, bevor Sie einen anderen Orthopäden aufsuchen können. In dringenden Fällen kann es aber ratsam sein, eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt einzuholen, auch wenn dies mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.

Fazit:

Ein Orthopädenwechsel mitten im Quartal ist grundsätzlich nicht einfach, aber unter bestimmten Umständen möglich. Wichtig ist, dass man seine Gründe gut dokumentiert und das Gespräch mit dem bisherigen Arzt und der Krankenkasse sucht. So kann man die Chancen auf einen erfolgreichen Wechsel erhöhen und sicherstellen, dass man die bestmögliche medizinische Versorgung erhält.