Gilt Schwimmen als anstrengend?

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Der scheinbar mühelose Gleitflug täuscht: Schwimmen fordert den Körper umfassend. Muskelgruppen arbeiten koordiniert, Ausdauer und Kraft werden intensiv beansprucht, was zu einem hohen Kalorienverbrauch führt. Die Anstrengung ist spürbar, selbst bei geübten Schwimmern.

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Schwimmen: Mehr als nur ein sanftes Dahingleiten – Wie anstrengend ist die Sportart wirklich?

Schwimmen wird oft als sanfte und gelenkschonende Sportart wahrgenommen. Bilder von entspanntem Dahingleiten im türkisblauen Wasser vermitteln den Eindruck müheloser Aktivität. Doch dieser Eindruck täuscht gewaltig. Schwimmen ist eine hochwirksame und durchaus anstrengende Sportart, die den Körper umfassend fordert und weit mehr ist als nur ein entspannter Zeitvertreib.

Ein Ganzkörpertraining der Extraklasse:

Anders als viele andere Sportarten, die primär einzelne Muskelgruppen beanspruchen, aktiviert Schwimmen nahezu die gesamte Muskulatur des Körpers. Ob Arme, Beine, Rumpf oder selbst die kleinen Muskeln zur Stabilisierung – alle arbeiten synchron, um den Körper im Wasser vorwärtszubewegen.

  • Arme und Schultern: Die Zugphasen beim Kraulen, Brustschwimmen oder Rückenschwimmen erfordern einen hohen Einsatz von Arm- und Schultermuskulatur.
  • Beine und Gesäß: Der Beinschlag sorgt für Vortrieb und Stabilität. Dabei werden insbesondere die Beinmuskulatur und der Gesäßmuskel trainiert.
  • Rumpf: Eine starke Rumpfmuskulatur ist essenziell, um den Körper im Wasser zu stabilisieren und eine effiziente Kraftübertragung zu gewährleisten.

Diese koordinierte Muskelarbeit macht Schwimmen zu einem idealen Ganzkörpertraining, das Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit gleichermaßen fördert.

Ausdauer und Kalorienverbrauch: Unterschätzte Herausforderungen:

Die kontinuierliche Bewegung im Wasser fordert das Herz-Kreislauf-System heraus und trainiert die Ausdauer. Schon nach kurzer Zeit intensiven Schwimmens spüren selbst geübte Schwimmer die Anstrengung. Der Grund dafür liegt nicht nur in der Muskelarbeit, sondern auch im erhöhten Sauerstoffbedarf.

Darüber hinaus ist Schwimmen ein echter Kalorienkiller. Der Energieverbrauch ist abhängig vom Schwimmstil, der Intensität und der individuellen Konstitution, kann aber durchaus mit dem von Joggen oder Radfahren vergleichbar sein. Der Widerstand des Wassers zwingt den Körper, mehr Energie aufzuwenden, um sich fortzubewegen, was zu einem hohen Kalorienverbrauch führt.

Warum Schwimmen oft als weniger anstrengend empfunden wird:

Obwohl Schwimmen eine anstrengende Sportart ist, wird sie oft als weniger belastend wahrgenommen als beispielsweise Laufen. Das liegt vor allem an folgenden Faktoren:

  • Gelenkschonend: Das Wasser trägt einen Großteil des Körpergewichts, was die Gelenke entlastet und Schwimmen zu einer idealen Sportart für Menschen mit Gelenkproblemen macht.
  • Kühlung: Das Wasser sorgt für eine angenehme Kühlung, was die Anstrengung weniger spürbar macht.
  • Entspannung: Das rhythmische Gleiten im Wasser kann eine entspannende Wirkung haben und Stress abbauen.

Fazit:

Schwimmen ist definitiv anstrengend und fordert den Körper auf vielfältige Weise. Die koordinierte Muskelarbeit, der hohe Kalorienverbrauch und die Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems machen Schwimmen zu einem effektiven und ganzheitlichen Training. Die vermeintliche Mühelosigkeit ist lediglich ein trügerischer Eindruck, der die tatsächliche Anstrengung kaschiert. Wer eine gelenkschonende und effektive Sportart sucht, die Kraft, Ausdauer und Koordination fördert, ist mit Schwimmen bestens beraten. Und wer es immer noch nicht glaubt, der sollte es einfach selbst ausprobieren! Nach ein paar Bahnen im Schwimmbecken wird er die Anstrengung sicherlich spüren.