Ab welcher Temperatur bekommt man einen Sonnenstich?

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Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und tritt ein, wenn die Körperkerntemperatur über 40 Grad Celsius steigt. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, sich selbst zu kühlen, beispielsweise durch Schwitzen. Es kommt zu einem gefährlichen Wärmestau, unabhängig davon, ob direkte Sonneneinstrahlung die Ursache ist.

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Sonnenstich: Mehr als nur ein Sonnenbrand – Ab wann wird es gefährlich?

Ein Sonnenstich wird oft verharmlost, doch hinter dem scheinbar harmlosen Begriff verbirgt sich eine ernstzunehmende Erkrankung, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden kann. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung entsteht ein Sonnenstich nicht erst ab einer bestimmten Umgebungstemperatur, sondern ist abhängig von einer Kombination aus Faktoren: der Intensität der Sonneneinstrahlung, der Dauer der Exposition, der individuellen Anfälligkeit und der Fähigkeit des Körpers, die Wärme abzuführen. Es gibt also keine magische Temperatur, ab der ein Sonnenstich garantiert ist.

Die oft zitierte Körperkerntemperatur von über 40°C bezieht sich zwar auf einen Hitzschlag (Hyperthermie), eine weit gefährlichere Erkrankung, die auch durch intensive Sonneneinstrahlung ausgelöst werden kann, aber nicht zwingend mit einem Sonnenstich gleichzusetzen ist. Ein Sonnenstich ist ein eher lokal begrenzter Überhitzungsschaden des Kopfes, während ein Hitzschlag eine systemische Überhitzung des gesamten Körpers darstellt. Während ein Sonnenstich Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen hervorruft, manifestiert sich ein Hitzschlag durch deutlich schwerwiegendere Symptome wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen und einen beschleunigten Puls.

Die Umgebungstemperatur spielt natürlich eine Rolle: An heißen, sonnigen Tagen mit hoher UV-Strahlung ist die Gefahr eines Sonnenstichs deutlich erhöht. Aber auch an bewölkten Tagen kann die intensive UV-Strahlung, die durch die Wolken dringt, zu einem Sonnenstich führen. Besonders gefährdet sind Personen mit hellen Haaren und heller Haut, ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, sowie Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Wichtiger ist daher nicht die konkrete Temperatur, sondern die Vermeidung von Überhitzung: Genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, leichte, helle Kleidung tragen, den Aufenthalt in der prallen Sonne zu den heißesten Tageszeiten (meist zwischen 11 und 15 Uhr) meiden und regelmäßig Pausen im Schatten machen – das sind die effektivsten Maßnahmen zum Schutz vor Sonnenstich. Bei den ersten Anzeichen eines Sonnenstichs (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit) sollte man umgehend den Schatten aufsuchen, kühle Kompressen auf die Stirn legen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Bestehen die Symptome fort oder verschlimmern sie sich, ist ärztlicher Rat dringend erforderlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keine spezifische Temperatur, ab der ein Sonnenstich garantiert ist. Das Risiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, und die Vermeidung von Überhitzung ist der beste Schutz. Bei ersten Anzeichen sollte man schnell handeln und im Zweifel ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um schwerwiegendere Komplikationen wie einen Hitzschlag zu vermeiden.