Warum ist Chongqing die größte Stadt der Welt?

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Chongqing, eine chinesische Großstadt im Südwesten, hat sich in den letzten drei Jahrzehnten rasant entwickelt. Mit 32 Millionen Einwohnern auf einer Fläche vergleichbar mit Österreich, ist sie die größte Stadt der Welt gemessen an der Landfläche.
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Chongqing: Megacity im Dreiländereck – Warum sie die Größte der Welt ist (bezogen auf Fläche)

Chongqing, eine pulsierende Metropole im Südwesten Chinas, besticht nicht nur durch ihre imposante Skyline und ihre geschichtsträchtige Lage am Zusammenfluss von Yangtze und Jialing Jiang, sondern auch durch ihre schiere Ausdehnung. Mit einer Einwohnerzahl von über 32 Millionen und einer Fläche, die mit der Österreichs vergleichbar ist, beansprucht Chongqing den Titel der größten Stadt der Welt – allerdings mit einem wichtigen Zusatz: gemessen an ihrer Landfläche. Dieser Anspruch bedarf einer genaueren Betrachtung.

Die Bezeichnung „größte Stadt der Welt“ ist insofern komplex, als es keine einheitliche Messmethode gibt. Während einige Städte ihre Einwohnerzahl als primäres Kriterium heranziehen, konzentriert sich Chongqings Anspruch auf seine gewaltige Fläche. Diese enorme Ausdehnung ist nicht nur das Ergebnis natürlichen Wachstums, sondern auch einer spezifischen Verwaltungsstruktur. Anders als viele Metropolen, die sich auf einen eng begrenzten urbanen Kern konzentrieren, umfasst Chongqing ein weitläufiges Gebiet, das ländliche Regionen, kleinere Städte und stark urbanisierte Zentren vereint. Diese administrative Struktur, die als „municipality directly under the central government“ (直辖市, zhíxiáshì) bezeichnet wird, unterscheidet Chongqing deutlich von anderen Megastädten.

Die riesige Fläche Chongqings bietet sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Die gewaltige Ausdehnung ermöglicht eine relativ geringe Bevölkerungsdichte in Teilen der Stadt, wenngleich die städtischen Zentren enorm dicht besiedelt sind. Der Zugang zu Ressourcen wie Wasser und landwirtschaftlichen Flächen ist, verglichen mit anderen dicht besiedelten Megastädten, relativ groß. Gleichzeitig stellt die Verwaltung und die Infrastrukturversorgung eines so ausgedehnten Gebiets eine immense logistische Herausforderung dar. Die Entwicklung und der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, die Versorgung mit Energie und die Bewältigung von Umweltproblemen erfordern enorme Anstrengungen.

Im Vergleich zu anderen globalen Megastädten wie Tokio, Delhi oder Shanghai, welche zwar eine höhere Bevölkerungsdichte aufweisen, fällt Chongqings Größe vor allem durch seine Flächenausdehnung auf. Die direkte Gegenüberstellung der verschiedenen Kriterien – Einwohnerzahl, Fläche, Bevölkerungsdichte – verdeutlicht die Komplexität des Vergleichs und die Notwendigkeit, den Maßstab klar zu definieren. Chongqing ist nicht einfach „größer“, sondern „auf andere Weise größer“. Seine Ausdehnung unterstreicht die einzigartige administrative und geografische Situation dieser faszinierenden chinesischen Metropole. Die Bezeichnung “größte Stadt der Welt” sollte daher immer mit dem Zusatz “bezogen auf die Landfläche” versehen werden, um den Vergleich fair und präzise zu gestalten.