Wie viel Geld verdient man als Astronaut?

Was verdient ein Astronaut wirklich? Ein Blick hinter die Sterne und auf den Gehaltszettel

Der Traum von den Sternen ist für viele Menschen tief verwurzelt. Doch die Realität des Astronautenberufs ist oft weniger romantisch, insbesondere wenn es um das Gehalt geht. Weit entfernt von astronomischen Summen, die man vielleicht erwarten würde, bewegen sich die Einkommen von Astronauten in einem Bereich, der überraschend bodenständig ist.

NASA: Bürokratie und Gehaltstabellen im All

Bei der NASA, der wohl bekanntesten Raumfahrtorganisation der Welt, werden Astronauten nach dem sogenannten Government Schedule (GS) bezahlt, einem standardisierten Gehaltssystem für Beamte in den Vereinigten Staaten. Konkret bedeutet das, dass die meisten NASA-Astronauten zwischen GS-12 und GS-14 eingestuft werden. Im Jahr 2024 entspricht das einem Jahresgehalt von ungefähr 76.000 bis 120.000 US-Dollar.

Diese Spanne ist abhängig von der Erfahrung, Qualifikation und der spezifischen Aufgabenstellung des Astronauten. Ein frischgebackener Astronaut, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat, wird tendenziell eher am unteren Ende der Skala angesiedelt sein, während erfahrene Astronauten mit mehreren Missionen im All eher in den höheren Gehaltsstufen liegen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Gehalt ein Grundgehalt ist. Es gibt möglicherweise zusätzliche Vergütungen oder Zulagen für spezielle Aufgaben, gefährliche Einsätze oder lange Aufenthalte im Weltraum. Diese Zusatzleistungen sind jedoch nicht transparent einsehbar und variieren stark je nach Mission.

ESA: Nationales Gehaltssystem mit kosmischen Herausforderungen

Auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) entlohnt ihre Astronauten. Im Gegensatz zur NASA gibt es hier jedoch kein einheitliches Gehaltsschema. Das Gehalt eines ESA-Astronauten richtet sich vielmehr nach dem Gehaltssystem des jeweiligen Herkunftslandes. Ein deutscher Astronaut wird also nach deutschen Beamtenrichtlinien bezahlt, ein französischer Astronaut nach französischen, und so weiter.

Das bedeutet, dass das Gehalt von ESA-Astronauten je nach Nationalität erheblich variieren kann. Generell kann man aber davon ausgehen, dass auch hier das Gehalt sich an der Erfahrung und Qualifikation des Astronauten orientiert.

Zusätzlich zu ihrem regulären Gehalt erhalten ESA-Astronauten möglicherweise Zulagen oder Vergütungen für spezifische Missionen oder wissenschaftliche Projekte. Auch hier sind die genauen Details oft nicht öffentlich zugänglich.

Private Raumfahrt: Gehaltssprung oder Risiko?

Die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt, vor allem durch Unternehmen wie SpaceX und Blue Origin, eröffnet neue Möglichkeiten für Astronauten. Allerdings ist es schwierig, konkrete Aussagen über die Gehälter in diesem Bereich zu treffen.

Privat finanzierte Raumflüge könnten separate Gehaltsvereinbarungen beinhalten, die deutlich über den Gehältern von NASA- oder ESA-Astronauten liegen. Allerdings ist zu bedenken, dass diese Unternehmen oft weniger etabliert sind als staatliche Raumfahrtorganisationen, was mit höheren Risiken und weniger Arbeitsplatzsicherheit verbunden sein kann.

Fazit: Der Idealismus im All überwiegt

Obwohl die Gehälter von Astronauten im Vergleich zu anderen hochspezialisierten Berufen, insbesondere in der Privatwirtschaft, nicht astronomisch sind, ist es wichtig zu betonen, dass der Antrieb vieler Astronauten nicht primär finanzieller Natur ist. Der Idealismus, der Wunsch nach wissenschaftlicher Erkenntnis und die Begeisterung für die Erforschung des Weltraums spielen eine entscheidende Rolle.

Die Möglichkeit, an der Spitze der menschlichen Innovation zu stehen, das Unbekannte zu erforschen und einen Beitrag zur Erweiterung unseres Wissens über das Universum zu leisten, ist für viele Astronauten eine unbezahlbare Belohnung. Das Gehalt ist zwar wichtig, aber es ist eben nur ein Teil der Gleichung. Die wahre Belohnung liegt in den Sternen selbst.