Wie viel Geld sollte man mit 40 verdienen?

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Mit 40 Jahren sollte man finanziell gut aufgestellt sein. Eine gängige Faustregel, die sogenannte Greensche Formel, empfiehlt, idealerweise das Dreifache des aktuellen Jahreseinkommens als finanzielle Reserve angespart zu haben. Bei einem durchschnittlichen Bruttogehalt bedeutet das ein Polster von über 150.000 Euro, das Sicherheit und Spielraum für die Zukunft bietet.

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Mit 40 und finanziell frei? Ein realistischer Blick auf die Vermögenssituation

Mit 40 Jahren steht man oft an einem Scheideweg. Kinder sind vielleicht (fast) aus dem Haus, die Karriere hat sich gefestigt – und die Frage nach der finanziellen Sicherheit drängt sich auf. Die oft zitierte Faustregel vom dreifachen Jahreseinkommen als Sparziel wirkt da verführerisch, doch ist sie realistisch und vor allem: individuell anwendbar? Die Antwort ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab.

Die magische Zahl, das dreifache Jahreseinkommen, basiert auf der sogenannten Greenschen Formel und soll finanzielle Unabhängigkeit gewährleisten. Für ein durchschnittliches Bruttogehalt resultiert tatsächlich ein stattliches Vermögen von über 150.000 Euro. Doch diese Summe ist nur ein grober Richtwert und berücksichtigt nicht die individuellen Lebensumstände.

Was beeinflusst die “richtige” Summe mit 40?

  • Lebensstandard: Wer in einer Großstadt mit hohen Lebenshaltungskosten lebt, benötigt deutlich mehr finanzielle Rücklagen als jemand auf dem Land. Ein luxuriöser Lebensstil erfordert selbstverständlich höhere Ersparnisse.
  • Familiensituation: Kinder, deren Ausbildung finanziert werden muss, oder die Pflege von Angehörigen stellen zusätzliche finanzielle Belastungen dar, die in der Berechnung berücksichtigt werden sollten. Eine frühzeitige Altersvorsorge ist in diesem Kontext unerlässlich.
  • Hypothek und Schulden: Bestehende Kredite, insbesondere eine Hypothek, reduzieren die verfügbaren finanziellen Ressourcen deutlich. Die Tilgung sollte bis 40 weit fortgeschritten sein, um eine solide finanzielle Basis zu gewährleisten.
  • Berufliche Situation: Die berufliche Stabilität und die Aussicht auf zukünftige Einkünfte spielen eine entscheidende Rolle. Wer mit 40 bereits in der Phase der beruflichen Abwicklung steht, benötigt deutlich höhere Rücklagen als jemand, der noch viele Jahre im Berufsleben aktiv sein wird.
  • Gesundheitszustand: Unerwartete gesundheitliche Probleme können enorme Kosten verursachen. Eine private Krankenversicherung und eine zusätzliche Absicherung sind daher besonders wichtig.
  • Ziele und Wünsche: Der Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand, die Finanzierung einer Weltreise oder der Kauf eines Ferienhauses beeinflusst den individuellen Bedarf an finanziellen Mitteln.

Weg vom Zahlen-Dogma – hin zur individuellen Planung:

Anstatt sich an starren Zahlen zu orientieren, sollte man sich mit 40 auf eine umfassende finanzielle Planung konzentrieren. Dies beinhaltet die Analyse der eigenen Einnahmen und Ausgaben, die Bewertung bestehender Verträge (Versicherungen, Altersvorsorge) und die Definition persönlicher finanzieller Ziele. Eine unabhängige Beratung durch einen Finanzberater kann dabei wertvolle Unterstützung leisten.

Fazit: Die Frage, wie viel Geld man mit 40 haben sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Viel wichtiger als die absolute Summe ist eine individuelle Finanzplanung, die die persönlichen Lebensumstände, Ziele und Risiken berücksichtigt. Ein gesundes finanzielles Polster ist in jedem Fall erstrebenswert – die konkrete Höhe ist jedoch individuell zu definieren.