Wie viel Geld darf ich im Schließfach haben?

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Die Kosten für ein Schließfach relativieren den vermeintlichen Vorteil der Bargeldaufbewahrung. Tagesgeldkonten bieten nicht nur die gleiche Liquidität, sondern generieren auch Zinsen und profitieren vom Einlagenschutz bis 100.000 Euro pro Bank. Bargeldhaltung birgt unnötige Risiken.

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Wie viel Geld darf im Schließfach liegen – eine Frage des Risikos und des Nutzens

Die Frage, wie viel Bargeld man in einem Schließfach lagern sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie hängt vielmehr von individuellen Risikobereitschaft, finanzieller Situation und den Alternativen ab. Der vermeintliche Vorteil der sicheren Aufbewahrung von Bargeld im Schließfach relativiert sich bei genauer Betrachtung. Die Kosten für das Schließfach, die je nach Größe und Anbieter deutlich variieren können, fressen im Laufe der Zeit einen erheblichen Teil des potenziellen Ertrags.

Die Kosten-Nutzen-Rechnung:

Die Miete für ein Schließfach ist ein fester Kostenfaktor, der unabhängig von der Höhe des eingelagerten Geldes anfällt. Hinzu kommen potenzielle Zusatzkosten wie Versicherungen oder Gebühren bei Verlust des Schlüssels. Vergleicht man diese Kosten mit den Zinsen, die man auf einem Tagesgeldkonto erzielen könnte, wird schnell klar, dass die Bargeldhaltung im Schließfach meist unrentabel ist. Tagesgeldkonten bieten eine vergleichbare Liquidität, da das Geld jederzeit abrufbar ist. Der entscheidende Vorteil: Man verdient sogar Zinsen, anstatt Gebühren zu zahlen. Zudem profitieren Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Bank vom gesetzlichen Einlagenschutz.

Die Risiken der Bargeldhaltung:

Neben den finanziellen Nachteilen birgt die Bargeldhaltung im Schließfach auch erhebliche Risiken:

  • Diebstahl: Obwohl Schließfächer sicher sind, besteht immer ein Restrisiko, z.B. durch Einbruch in den Tresorraum oder durch Manipulationen am Schließmechanismus. Ein vollständiger Verlust des Bargeldes wäre die Folge.
  • Schaden durch höhere Gewalt: Bei Naturkatastrophen oder Bränden kann das Schließfach und damit das eingelagerte Bargeld zerstört werden. Eine Versicherung ist hier nur bedingt hilfreich und oft mit hohen Kosten verbunden.
  • Mangelnde Flexibilität: Im Gegensatz zu einem Girokonto oder Tagesgeldkonto ist der Zugriff auf das Bargeld im Schließfach zeitlich eingeschränkt, da man zum Abheben persönlich anwesend sein muss.

Fazit:

Die Frage nach der zulässigen Bargeldmenge im Schließfach sollte nicht nur die Sicherheitsaspekte, sondern auch die wirtschaftlichen Überlegungen berücksichtigen. Beträge, die über die übliche Notreserve hinausgehen, sollten besser auf einem Tagesgeldkonto angelegt werden. Nur geringe Beträge, die für kurzfristige Ausgaben benötigt werden und nicht den Aufwand eines Bankbesuches rechtfertigen, können sinnvoll im Schließfach aufbewahrt werden. Die Höhe dieser Notreserve ist individuell zu bestimmen und hängt vom persönlichen Lebensstil ab. Ein Schließfach sollte also eher als sichere Aufbewahrung für Wertgegenstände wie wichtige Dokumente oder Schmuck betrachtet werden, anstatt als Tresor für größere Bargeldbeträge.