Was macht Natriumhydroxid im Wasser?

5 Sicht

Natriumhydroxid, im Wasser gelöst, erhöht dessen pH-Wert. Diese Alkalisierung wirkt korrosionshemmend auf die Wasserleitungen, reduziert somit die Auslaugung von Metallen wie Blei und Kupfer und sorgt so für sichereres Trinkwasser. Die präzise Dosierung ist entscheidend für optimalen Schutz.

Kommentar 0 mag

Die Wirkung von Natriumhydroxid in Wasser: Mehr als nur pH-Wert-Anhebung

Natriumhydroxid (NaOH), auch bekannt als Ätznatron, ist eine stark alkalische Substanz, die bei Kontakt mit Wasser eine exotherme Reaktion zeigt, d.h. Wärme wird freigesetzt. Die eigentliche Wirkung von NaOH im Wasser geht jedoch über die reine pH-Wert-Erhöhung hinaus und spielt eine wichtige Rolle in der Wasseraufbereitung, insbesondere im Zusammenhang mit Korrosionsschutz.

Die Zugabe von Natriumhydroxid führt zur Bildung von Hydroxid-Ionen (OH⁻), welche den pH-Wert des Wassers erhöhen und es alkalisch machen. Diese Alkalisierung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Löslichkeit von Metallen im Wasser. Viele Metalle, insbesondere Blei und Kupfer, die in älteren Wasserleitungen vorkommen können, neigen dazu, im sauren oder neutralen Milieu zu korrodieren und sich im Trinkwasser zu lösen. Die erhöhte Konzentration an Hydroxid-Ionen führt zur Bildung schwerlöslicher Metallhydroxide. Diese Metallhydroxide bilden eine schützende Passivierungsschicht auf der inneren Oberfläche der Rohre und verhindern so die weitere Auflösung der Metalle und deren Eintrag ins Trinkwasser.

Die Dosierung von Natriumhydroxid muss jedoch präzise erfolgen. Eine zu geringe Dosierung bietet keinen ausreichenden Korrosionsschutz, während eine Überdosierung den pH-Wert zu stark erhöht und das Wasser ungenießbar machen kann. Zudem kann ein zu hoher pH-Wert die Rohre, insbesondere solche aus bestimmten Kunststoffen, angreifen. Die optimale Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Wasserhärte, der Art der Rohrleitungen und den gesetzlichen Vorgaben. Sie wird in der Regel durch Fachleute ermittelt und kontinuierlich überwacht.

Neben dem Korrosionsschutz kann Natriumhydroxid auch zur Neutralisierung saurer Abwässer eingesetzt werden, bevor diese in die Umwelt gelangen. Auch in der Flockung, einem Verfahren zur Entfernung von Schwebstoffen aus dem Wasser, spielt NaOH eine Rolle, indem es die Bildung größerer Flocken fördert, die leichter abgetrennt werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Natriumhydroxid im Wasser weit mehr bewirkt als nur eine einfache pH-Wert-Anhebung. Die kontrollierte Zugabe von NaOH spielt eine entscheidende Rolle im Korrosionsschutz von Wasserleitungen, trägt zur Sicherheit des Trinkwassers bei und findet Anwendung in verschiedenen Bereichen der Wasseraufbereitung. Die präzise Dosierung und Überwachung sind dabei unerlässlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen und negative Auswirkungen zu vermeiden.