Warum ist die Massenzahl eine ganze Zahl, die relative Atommasse jedoch nicht?
Die Massenzahl repräsentiert die Summe der Nukleonen, daher ihre ganzzahlige Natur. Im Gegensatz dazu berücksichtigt die relative Atommasse die Isotopenhäufigkeit, wodurch ein gewichteter Durchschnittswert entsteht – ein Dezimalwert, der die ganzzahlige Massenzahl einzelner Nuklide widerspiegelt.
Warum ist die Massenzahl eine ganze Zahl, die relative Atommasse aber nicht?
Atome, die Bausteine der Materie, bestehen aus einem Kern, der Protonen und Neutronen enthält, und einer Hülle aus Elektronen. Die Massenzahl eines Atoms gibt die Gesamtzahl der Nukleonen im Kern an, also die Summe aus Protonen und Neutronen. Da Protonen und Neutronen als einzelne Teilchen auftreten, ist ihre Anzahl immer eine ganze Zahl. Daher ist die Massenzahl zwangsläufig auch eine ganze Zahl. Sie wird oft mit einem hochgestellten “A” vor dem Elementsymbol dargestellt (z.B. ¹²C für Kohlenstoff-12).
Die relative Atommasse (auch Atomgewicht genannt) hingegen ist ein etwas komplexerer Wert. Sie gibt das durchschnittliche Gewicht aller natürlich vorkommenden Isotope eines Elements an, bezogen auf 1/12 der Masse eines Kohlenstoff-12-Atoms. Isotope sind Atome desselben Elements mit der gleichen Anzahl an Protonen, aber unterschiedlicher Anzahl an Neutronen. Somit haben sie die gleiche Ordnungszahl, aber unterschiedliche Massenzahlen.
Da in der Natur verschiedene Isotope eines Elements in unterschiedlichen Mengenverhältnissen vorkommen (Isotopenhäufigkeit), muss die relative Atommasse dies berücksichtigen. Sie wird als gewichteter Durchschnitt der Massenzahlen aller Isotope berechnet, wobei die jeweilige Häufigkeit als Gewichtungsfaktor dient.
Beispielsweise besteht Chlor in der Natur hauptsächlich aus zwei Isotopen: ³⁵Cl (mit einer Häufigkeit von ca. 75,77%) und ³⁷Cl (mit einer Häufigkeit von ca. 24,23%). Die relative Atommasse von Chlor wird daher nicht als ganze Zahl, sondern als Dezimalwert berechnet:
(35 0,7577) + (37 0,2423) ≈ 35,45
Die relative Atommasse von Chlor beträgt also ungefähr 35,45 u (atomare Masseneinheiten). Dieser Dezimalwert reflektiert die Mischung der beiden Isotope in der Natur.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Während die Massenzahl die Anzahl der Nukleonen in einem spezifischen Atomkern angibt und somit immer eine ganze Zahl ist, berücksichtigt die relative Atommasse die natürliche Isotopenverteilung eines Elements und ergibt daher in den meisten Fällen einen Dezimalwert. Die relative Atommasse ist ein wichtiger Wert für chemische Berechnungen, da sie die real existierende Isotopenmischung widerspiegelt.
#Atommasse#Isotope#MassenzahlKommentar zur Antwort:
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