Was tun gegen Kalziummangel bei Pflanzen?

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Gesunde Pflanzen brauchen ausreichend Wasser für die Nährstoffaufnahme, insbesondere Kalzium. Eine regelmäßige, bedarfsgerechte Bewässerung ist essentiell. Verhindern Sie Staunässe, die die Wurzelatmung behindert und die Kalziumverfügbarkeit reduziert. Achten Sie auf ein ausgeglichenes Gießverhalten für optimalen Pflanzenwuchs.

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Kalziummangel bei Pflanzen: Ursachen und effektive Gegenmaßnahmen

Gesunde, kräftige Pflanzen sind das Ergebnis einer ausgewogenen Nährstoffversorgung. Dabei spielt Kalzium (Ca) eine entscheidende Rolle, weit über die bloße Festigung der Zellwände hinaus. Ein Mangel an diesem essentiellen Makronährstoff äußert sich in vielfältigen Symptomen und kann die Pflanze nachhaltig schädigen. Doch was tun, wenn der Verdacht auf Kalziummangel besteht?

Symptome des Kalziummangels:

Die Symptome eines Kalziummangels zeigen sich oft an den jüngeren Pflanzenteilen, da Kalzium im Xylem (Leitgewebe) relativ unbeweglich ist. Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • Verkrüppeltes Wachstum: Junge Blätter bleiben klein und deformiert, weisen oft eine unnatürliche Form auf.
  • Nekrosen an den Blattspitzen und -rändern: Die betroffenen Bereiche verfärben sich braun und sterben ab. Diese Symptome ähneln oft Magnesiummangel, unterscheiden sich jedoch in der Lokalisation.
  • Verkrüppelte Blüten und Früchte: Die Blütenentwicklung ist gestört, die Früchte bleiben klein und entwickeln sich unvollständig. Bei Tomaten beispielsweise führt Kalziummangel oft zur sogenannten Blütenendfäule.
  • Wurzelwachstumsstörungen: Die Wurzeln entwickeln sich schwach und sind anfällig für Krankheiten.

Ursachen für Kalziummangel:

Ein Kalziummangel ist selten auf einen allgemeinen Mangel im Boden zurückzuführen, da Kalzium in der Regel ausreichend vorhanden ist. Vielmehr erschweren verschiedene Faktoren die Aufnahme durch die Pflanze:

  • Falsche Bewässerung: Zu trockene Böden behindern die Kalziumaufnahme. Staunässe hingegen schädigt die Wurzeln und behindert die Nährstoffaufnahme generell. Ein ausgeglichenes Gießverhalten ist daher essentiell.
  • Hohe pH-Werte: Bei einem zu hohen pH-Wert (alkalische Böden) wird Kalzium im Boden festgelegt und ist für die Pflanze nicht mehr verfügbar.
  • Ungünstiges Substrat: Torfsubstrate können die Kalziumverfügbarkeit einschränken.
  • Ungleichgewicht anderer Nährstoffe: Ein Überschuss an Kalium, Magnesium oder Ammonium kann die Kalziumaufnahme kompetitiv hemmen.
  • Kühle Temperaturen: Niedrige Temperaturen verlangsamen die Kalziumaufnahme.

Gegenmaßnahmen bei Kalziummangel:

Die Behandlung eines Kalziummangels erfordert eine gezielte Strategie:

  • Bodenanalyse: Eine professionelle Bodenanalyse liefert präzise Informationen über den pH-Wert und den Nährstoffgehalt.
  • pH-Wert-Regulierung: Bei zu hohen pH-Werten kann durch den Einsatz von organischen Säuren (z.B. Zitronensäure) der pH-Wert abgesenkt werden. Vorsicht ist geboten, da eine zu starke Absenkung ebenfalls schädlich sein kann.
  • Kalziumgabe: Die Zugabe von Kalzium kann in verschiedenen Formen erfolgen: Kalksteinmehl (langsame Freisetzung), Kalziumchlorid (schnelle Freisetzung) oder Kalzium-Dünger (in flüssiger oder fester Form). Die Wahl der Form hängt vom jeweiligen Bedarf und der Art des Substrats ab. Es ist wichtig, die Dosierungsempfehlungen des Herstellers zu beachten.
  • Verbesserung der Wasserversorgung: Eine regelmäßige, bedarfsgerechte Bewässerung, die Staunässe vermeidet, ist unerlässlich.
  • Substratwahl: Bei der Verwendung von Torfsubstraten kann die Zugabe von Kalk oder anderen mineralischen Bestandteilen die Kalziumverfügbarkeit verbessern.
  • Ausgeglichene Düngung: Eine ausgewogene Düngung mit allen essentiellen Nährstoffen verhindert ein Ungleichgewicht und fördert die Kalziumaufnahme.

Prävention ist besser als Kur:

Die beste Strategie im Kampf gegen Kalziummangel ist die Prävention. Eine regelmäßige Bodenanalyse, eine ausgewogene Bewässerung und eine bedarfsgerechte Düngung tragen maßgeblich dazu bei, einen Kalziummangel von vornherein zu vermeiden. Achten Sie auf die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und passen Sie Ihre Pflege entsprechend an.