Was passiert, wenn man Tomaten zu viel gießt?

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Überwässerte Topftomaten leiden oft still, ihre Wurzeln ersticken in der nassen Erde. Der Mangel an Drainage führt zu Wurzelfäule, die die Nährstoffaufnahme blockiert und den Pflanzen den Tod bringt. Gesunde Pflanzen brauchen durchlässigen Boden und maßvolles Gießen.

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Die stille Gefahr: Überwässerung bei Topftomaten

Topftomaten sind beliebte Bewohner von Balkonen und Terrassen. Doch der scheinbar harmlose Akt des Gießens kann sich schnell zur tödlichen Gefahr entwickeln. Überwässerung, oft unterschätzt, ist einer der häufigsten Gründe für das Absterben von Tomatenpflanzen im Topf. Im Gegensatz zu einem langsam einsetzenden Wassermangel zeigen überwässerte Tomaten nicht sofort dramatische Symptome – das macht die Problematik besonders tückisch. Sie leiden still, während ihre Wurzeln langsam ersticken.

Das Problem liegt im mangelnden Luftaustausch im Substrat. Während gesunde Tomatenwurzeln Sauerstoff benötigen, um Nährstoffe aufzunehmen und die Pflanze mit Energie zu versorgen, wird dieser bei zu hoher Bodenfeuchtigkeit verdrängt. Das Wasser verstopft die Poren im Erdreich, die für die Luftzirkulation unerlässlich sind. Die Folge ist eine Sauerstoffarmut im Wurzelbereich, die zur Wurzelfäule führt. Verschiedene Pilze und Bakterien profitieren von den feucht-warmen Bedingungen und befallen die geschwächten Wurzeln.

Die Symptome einer Überwässerung sind nicht immer sofort offensichtlich. Anstatt zu welken, wie bei Wassermangel, kann die Pflanze zunächst einen gesunden Eindruck machen. Ein genauerer Blick verrät jedoch oft die Wahrheit: Die Blätter können zwar grün erscheinen, aber schlaff und blass sein. Ein vermehrtes Abfallen der unteren Blätter, ein verlangsamtes Wachstum oder eine gelbliche Verfärbung der Blätter (Chlorose) können ebenfalls Hinweise sein. Oftmals ist der Erdballen dauerhaft feucht, fühlt sich schwer an und riecht unangenehm modrig. Im schlimmsten Fall zeigt sich eine braune, matschig-faulige Wurzelmasse beim Herausnehmen der Pflanze aus dem Topf.

Die Wurzelfäule unterbindet die Nährstoffaufnahme. Selbst wenn die Pflanze ausreichend gedüngt wird, kann sie die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen und verhungert quasi. Die Folge ist ein schwächer werdendes Wachstum, eine reduzierte Blüten- und Fruchtbildung und letztlich das Absterben der Pflanze.

Wie kann man Überwässerung vermeiden?

  • Richtiges Substrat: Verwenden Sie ein durchlässiges Substrat, das gut Wasser abführt und keine Staunässe zulässt. Eine Beimischung von Perlit oder Lavagranulat verbessert die Drainage.
  • Geeigneter Topf: Achten Sie auf einen Topf mit ausreichend großen Abzugsloch(ern) am Boden, um überschüssiges Wasser abfließen zu lassen. Ein Untersetzer sollte nur kurzzeitig Wasser aufnehmen, um dann wieder geleert zu werden.
  • Maßvolles Gießen: Gießen Sie erst dann, wenn die oberste Schicht der Erde abgetrocknet ist. Fingerprobe: Stecken Sie Ihren Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt sich die Erde trocken an, ist es Zeit zum Gießen. Lieber öfter wenig gießen als einmal viel.
  • Bewässerungstechniken: Überlegen Sie den Einsatz von Bewässerungssystemen wie beispielsweise selbstwässernden Töpfen oder Tropfschläuchen, um ein gleichmäßigeres Gießen zu gewährleisten.
  • Standort: Vermeiden Sie staunässegefährdete Standorte.

Die Vermeidung von Überwässerung ist essentiell für gesunde und ertragreiche Topftomaten. Achtsamkeit beim Gießen und die Auswahl des richtigen Substrats und Topfes sind die Schlüssel zum Erfolg. Ein gesunder Wasserhaushalt sorgt für vitale Pflanzen und eine reiche Tomatenernte.

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