Was hilft gegen Calciummangel bei Pflanzen?

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Um Calciummangel in Pflanzen zu bekämpfen, ist eine präventive Blattdüngung mit Calcium sinnvoll, insbesondere an anfälligen Standorten. Zusätzlich helfen Kalkungen mit gemahlenem Kalk, Dolomit oder Kalk der Zuckerfabrik. Regelmäßige Verwendung von kalkhaltigen Düngemitteln unterstützt ebenfalls die Versorgung.
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Calciummangel bei Pflanzen: Vorbeugen und Bekämpfen

Calciummangel ist ein weit verbreitetes Problem bei Pflanzen, das sich oft unerwartet und mit schwerwiegenden Folgen bemerkbar macht. Im Gegensatz zu mobilen Nährstoffen wie Stickstoff oder Kalium, ist Calcium ein immobilisierter Nährstoff. Das bedeutet, dass ein einmaliger Mangel nur schwer durch Umverteilung von bereits vorhandenen Calciumreserven ausgeglichen werden kann. Deshalb liegt der Schwerpunkt der Bekämpfung auf der Prävention und einer kontinuierlichen Versorgung.

Symptome des Calciummangels:

Die Symptome des Calciummangels zeigen sich meist an den jüngeren, noch wachsenden Pflanzenteilen. Typisch sind:

  • Verkrüppeltes Wachstum: Junge Blätter und Triebspitzen bleiben klein und deformiert.
  • Nekrosen (Absterben von Gewebe): Besonders an den Blatträndern und Triebspitzen zeigen sich braune, vertrocknete Stellen.
  • Spitzendürre bei Obst und Gemüse: Bei Tomaten, Paprika und anderen Fruchtgemüsen führt Calciummangel zu einer faulen, wässrigen Spitze der Früchte. Ähnliches gilt für Wurzelgemüse.
  • Verzögertes Wachstum: Die gesamte Pflanze entwickelt sich langsamer und zeigt eine reduzierte Ernte.

Ursachen für Calciummangel:

Calciummangel entsteht häufig aufgrund:

  • Alkalischer Böden: Bei hohem pH-Wert (über 7,5) wird Calcium durch andere Nährstoffe blockiert und steht der Pflanze nicht ausreichend zur Verfügung.
  • Saurer Regen: Saurer Regen kann die Calciumversorgung im Boden reduzieren.
  • Übermäßige Bewässerung: Zu viel Wasser kann die Calciumverfügbarkeit verringern.
  • Kalkarme Böden: Böden, die von Natur aus arm an Calcium sind, sind anfällig für Mangelerscheinungen.
  • Ungünstige Bodenstruktur: Eine verdichtete Bodenstruktur erschwert die Calcium-Aufnahme durch die Wurzeln.

Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung:

Die Bekämpfung von Calciummangel erfordert einen ganzheitlichen Ansatz:

  • Präventive Blattdüngung: Regelmäßige Blattdüngung mit calciumhaltigen Lösungen ist besonders effektiv, da der Nährstoff direkt über die Blätter aufgenommen wird und schnell wirkt. Dies ist besonders wichtig in kritischen Phasen des Pflanzenwachstums, wie der Blüte und Fruchtbildung. Achten Sie auf die richtige Dosierung, da eine Überdüngung ebenfalls schädlich sein kann.

  • Kalkung: Eine Kalkung des Bodens mit geeigneten Kalkprodukten ist eine langfristige Maßnahme zur Verbesserung der Calciumversorgung. Geeignet sind gemahlener Kalk (Calciumcarbonat), Dolomit (Calcium-Magnesiumcarbonat) oder Kalk aus der Zuckerindustrie. Die Wahl des Produkts hängt vom pH-Wert und den spezifischen Bodenbedingungen ab. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über den benötigten Kalkbedarf.

  • Verwendung kalkhaltiger Düngemittel: Die regelmäßige Anwendung von Düngemitteln, die Calcium enthalten (z.B. Kalkammonsalpeter), trägt ebenfalls zur langfristigen Versorgung bei.

  • Optimierung der Bewässerung: Eine ausgewogene Bewässerung, die weder zu trocken noch zu nass ist, unterstützt die optimale Nährstoffaufnahme.

  • Verbesserung der Bodenstruktur: Lockerung des Bodens durch Gründüngung oder andere Maßnahmen verbessert die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit.

Fazit:

Calciummangel kann verheerende Folgen für Pflanzen haben. Eine proaktive Strategie, die präventive Maßnahmen mit einer regelmäßigen Kontrolle der Bodenbeschaffenheit kombiniert, ist daher unerlässlich, um gesunde und ertragreiche Pflanzen zu gewährleisten. Eine fachmännische Bodenuntersuchung kann Klarheit über den Nährstoffgehalt des Bodens schaffen und die Wahl der richtigen Maßnahmen unterstützen.