Warum legen Hühner im Oktober keine Eier?
Kürzere Tage im Herbst und Winter reduzieren die Eierproduktion von Hühnern. Für regelmäßiges Legen benötigen sie 14-16 Stunden Tageslicht. Ab Februar steigt die Legeleistung dank zunehmenden Sonnenstunden wieder an.
Das Herbst-Ei-Rätsel: Warum legen Hühner im Oktober weniger Eier?
Der Oktober: Die Blätter verfärben sich, der Wind weht kälter und im Hühnerstall… wird es ruhiger. Die emsige Eierproduktion der Vormonate lässt spürbar nach. Doch warum legen Hühner im Oktober weniger, oft sogar deutlich weniger Eier? Der Grund liegt nicht etwa in einem plötzlichen Hühner-Streik oder mangelnder Motivation, sondern in einem tiefgreifenden biologischen Mechanismus: der Lichtmenge.
Hühner sind tagaktive Tiere und ihre Legeleistung ist eng mit der Tageslänge verknüpft. Sie benötigen für eine regelmäßige und ausgiebige Eiproduktion eine bestimmte Mindestmenge an Tageslicht. Diese liegt bei etwa 14 bis 16 Stunden pro Tag. Im Oktober sinken die Sonnenstunden rapide. Die kürzer werdenden Tage signalisieren dem Hühnerkörper, dass der Winter naht – eine Zeit des Überlebens, in der die Energiekonservierung Priorität hat.
Der Prozess ist komplex und hormonell gesteuert. Das verkürzte Tageslicht beeinflusst die Melatoninproduktion der Hühner. Melatonin, ein Hormon, das im Dunkeln ausgeschüttet wird, hemmt die Produktion von Östrogen, welches wiederum essentiell für die Ovulation und somit die Eiproduktion ist. Mit weniger Östrogen werden weniger Eizellen gebildet und folglich weniger Eier gelegt.
Die Abnahme der Legeleistung ist kein plötzlicher Einbruch, sondern ein gradueller Prozess, der bereits im September beginnt und sich im Oktober voll entfaltet. Die Intensität des Rückgangs variiert je nach Hühnerrasse, Alter und individueller Konstitution des Tieres. Einige Rassen zeigen eine stärkere Reaktion auf die abnehmende Tageslänge als andere.
Es ist wichtig zu verstehen, dass dies ein natürlicher Prozess ist und keine Krankheit oder ein Mangel an Futter hinweist. Im Gegenteil: Eine reduzierte Legeleistung im Herbst dient dem Wohlbefinden und der Überlebensfähigkeit des Huhns. Die Energie, die sonst in die Eiproduktion investiert würde, wird nun in die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und die Vorbereitung auf die kälteren Monate gelenkt.
Sobald die Tage wieder länger werden, in der Regel ab Februar, steigt die Legeleistung der Hühner wieder an. Die zunehmende Lichtmenge stimuliert die Östrogenproduktion, der Kreislauf beginnt von neuem und der Hühnerstall wird wieder von fleißigen Eilegerinnen belebt. Bis dahin kann man sich aber an dem ruhigeren, wenn auch etwas eiärmeren Herbst im Hühnerstall erfreuen.
#Eier#Hühner#OktoberKommentar zur Antwort:
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