Sind gekaufte Tomaten samenfest?

5 Sicht

Samenfester Tomatensorten garantieren die Weitergabe der elterlichen Eigenschaften an die Nachkommen. Im Gegensatz dazu verlieren Hybridsorten diese Merkmale bei der Vermehrung aus Samen. Nur samenfeste Tomaten ermöglichen somit die zuverlässige Ernte eigener Samen für die nächste Saison.

Kommentar 0 mag

Sind gekaufte Tomatensamen samenfest? Ein Blick auf Sortenvielfalt und Vermehrbarkeit

Die Frage, ob gekaufte Tomatensamen samenfest sind, beschäftigt viele Hobbygärtner. Denn wer einmal eine besonders leckere oder ertragreiche Tomatensorte im Garten hatte, möchte diese natürlich am liebsten jedes Jahr wieder anbauen. Doch nicht alle Tomaten sind gleich, und nicht alle lassen sich problemlos durch die Gewinnung eigener Samen vermehren.

Was bedeutet “samenfest” überhaupt?

Samenfestigkeit bedeutet, dass die Nachkommen, die aus den Samen einer Pflanze entstehen, die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanze aufweisen. Das bedeutet: Form, Farbe, Geschmack, Größe, Reifezeit und Krankheitsresistenz bleiben weitgehend erhalten. Wer also Samen von einer samenechten “San Marzano” Tomate erntet und im nächsten Jahr aussät, kann sich in der Regel auf ähnliche Tomaten freuen.

Der Unterschied zwischen samenechten und Hybridsorten

Im Gegensatz zu samenechten Sorten stehen Hybridsorten (F1-Hybriden). Diese entstehen durch die gezielte Kreuzung zweier unterschiedlicher, reinerbiger Elternlinien. Das Ergebnis ist eine Pflanze, die in der Regel besonders widerstandsfähig, ertragreich und uniform ist. Der Nachteil: Die aus den Samen dieser F1-Hybriden gewonnenen Pflanzen weisen nicht mehr die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanze auf. Die nachfolgende Generation spaltet sich auf und zeigt eine Vielzahl unterschiedlicher Merkmale, von denen einige vielleicht unerwünscht sind.

Wie erkennt man samenfeste Tomatensorten?

Die gute Nachricht: Viele traditionelle Tomatensorten sind samenfest. Um sicherzugehen, lohnt sich ein Blick auf die Saatguttüte.

  • Achten Sie auf die Bezeichnung: Samenfeste Sorten werden oft als “alte Sorte”, “Erbse”, “Heirloom” oder eben einfach nur mit ihrem Sortennamen (z.B. “Black Krim”, “Rote Murmel”) gekennzeichnet.
  • Meiden Sie F1-Hybriden: Die Kennzeichnung “F1” oder “Hybride” deutet darauf hin, dass es sich um eine Hybridsorte handelt, deren Samen nicht sortenecht sind.
  • Informieren Sie sich beim Saatgutanbieter: Viele Saatgutanbieter, die sich auf den Anbau samenfester Sorten spezialisiert haben, bieten detaillierte Informationen zu ihren Produkten an.
  • Online-Recherche: Im Internet finden sich zahlreiche Listen und Beschreibungen samenfester Tomatensorten.

Warum sind Hybridsorten so verbreitet?

Hybridsorten bieten klare Vorteile für den kommerziellen Anbau:

  • Hoher Ertrag: Hybriden sind oft deutlich ertragreicher als samenfeste Sorten.
  • Uniformität: Die Früchte sind in Form, Größe und Reifezeit gleichmäßiger, was die Ernte und Verarbeitung erleichtert.
  • Krankheitsresistenz: Hybriden sind oft widerstandsfähiger gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge.

Eigene Samengewinnung – ein lohnendes Hobby

Für Hobbygärtner, die den Wert der Vielfalt und Unabhängigkeit schätzen, ist die Samengewinnung von samenechten Tomaten eine lohnende Aufgabe. Es ermöglicht, die Lieblingssorten zu erhalten und an zukünftige Generationen weiterzugeben. Gleichzeitig leistet man einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt.

Fazit

Nicht alle gekauften Tomatensamen sind samenfest. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung und informieren Sie sich über die Eigenschaften der jeweiligen Sorte. Wer Wert auf die Vermehrbarkeit seiner Tomaten legt, sollte gezielt nach samenechten Sorten suchen und die Möglichkeit der eigenen Samengewinnung in Betracht ziehen. So können Sie nicht nur Ihre Lieblingssorten erhalten, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt leisten.